„Situationsorientierter Ansatz“

Wir arbeiten nach dem Situationsorientierten Ansatz, dessen Ziel ist die Selbst-, Sach-, und Sozialkompetenz von Kindern auf- und auszubauen, um bei den Kindern möglichst viele Ressourcen zu wecken und eine Entwicklung in allen Entwicklungsfeldern möglich zu machen. Praktisch bedeutet dies, die Selbstständigkeit der Kinder, ihre Autonomie und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines werteorientierten Verhaltens zu aktivieren und weiterzuentwickeln.

Wir gehen von einem ganzheitlichen Menschenbild aus: Körper und Geist gehen Hand in Hand und werden nach den individuellen Bedürfnissen gefördert. Wir möchten die aktuellen Bedürfnisse des Kindes erkennen und mit entsprechendem Angebot darauf reagieren. Jeder hat seinen eigenen Bauplan, deswegen ist bei jedem Kind die Entwicklung individuell.

Dabei orientieren wir uns an folgenden Bildungsbereichen:

Bewegung (Motorik und Sensorik)
Gestalten
Sprachförderung
Natur und Umwelt
Musik
Sozialkompetenz
Trockenwerden

Bewegung (Motorik und Sensorik)

Kinder brauchen Bewegung. Körperliche Aktivität fordert ihre Kooperations- und Koordinationsfähigkeiten und schult die ganzheitliche Entwicklung. Deswegen schenken wir dem Bewegungsbedürfnis der Kinder große Aufmerksamkeit. Unterschiedlichste Anreize zum Laufen, Krabbeln, Klettern, Schieben, Fahren, etc. bieten Materialien und Gegebenheiten, wie Podeste, Kriechtunnel, Stufen, Maxibausteine und Wippe. Der Gleichgewichtssinn, das Körpergefühl, die Entfernung von Dingen und verschiedene Beschaffenheiten werden erfahren. Hier können eigene Grenzen erlebt und überwunden werden. Das fördert das Selbstbewusstsein und das Sicherheitsgefühl. Weitreichende Erfahrungen im sensorischen Bereich sammeln die Kinder durch verschiedene Bodenbeläge, wie Teppich, Laminat und Fliesen, aber auch im Garten auf Rasen, Steinterrasse und Sand.  Das Verstehen der Welt geschieht durch „Begreifen“. Kinder lernen durch Anfassen und Formen. Deswegen bieten wir haptische (ertastbare) Möglichkeiten an, durch Knete, Matschen mit Wasser und Sand und Malen mit Fingerfarben. Lernwände bieten vielfältige Materialien zum Erfühlen.

Gestalten

Mit verschiedenen von uns zur Verfügung gestellten Materialien, zum Beispiel Papier, Malstiften, Fingerfarben, Knete, Kreide und anderen Kreativmaterialien dürfen die Kinder sich frei ausprobieren und erhalten so ein erstes Gefühl im ästhetischen Bereich. Während unserer Ausflüge oder im Garten sammeln wir Naturmaterialien wie Steine, Blätter, Tannenzapfen, Kastanien, etc. die zum Basteln genutzt werden können.

Es geht nicht um die Erstellung fertiger Produkte, sondern um die Freude beim Gestalten. Kreativität ist ein freier und selbstbestimmter Schaffensprozess und bietet den Kindern wichtige Ausdrucksformen. So können zum Beispiel innere Themen sichtbar gemacht, Gefühle ausgedrückt oder Erlebtes verarbeitet werden.

Sie lernen Farben kennen, nach eigenen Vorlieben zu nutzen und durch Mischen erste Erkenntnisse zur Farblehre. Selbstwirksamkeit wird erfahren – es passiert etwas, wenn ich dieses oder jenes tue. Gestaltungsprozesse fördern die Feinmotorik, Körperkoordination, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer.

Wichtig ist, dass die Kinder ihr Werk als eigene Arbeit erkennen und wertschätzen. Dies unterstützen wir dadurch, dass Bilder oder andere Objekte in unseren Räumen präsentiert werden und die Kinder können so aktiv ihr Lebensumfeld mitgestalten.

Sprachförderung

Um die Sprachentwicklung zu unterstützen und zu fördern, singen wir gemeinsam Lieder, Geschichten werden vorgelesen, Bilderbücher zu aktuellen Themen angeschaut und Gegenstände und Farben immer benannt. Gespräche auf Augenhöhe während der Fußbodenzeit bieten jedem einzelnen Kind eine tägliche ungeteilte Aufmerksamkeit. Wir als achten dabei unsererseits auf eine klare und deutliche Aussprache.

Natur und Umwelt

Wir gehen an vielen Tagen nach draußen, auch an grauen Tagen; oftmals in unseren Garten, aber auch Ausflüge zum nahegelegenen Landschaftspark Nord oder den Ingenhammshof. Naturmaterialien wie Blätter, Steine und Stöckchen können gesammelt werden, um daraus beispielsweise etwas entstehen zu lassen. Die frische Luft und viel Licht sind wichtig für einen gesunden Organismus und ein helles Gemüt. Für die Ausflüge nutzen wir unseren Winther Kinderbus und unseren Bollerwagen von Elvent.

Musik

Klangerfahrungen durch Singen, Klatschen und Musikinstrumente gehören zum täglichen Programm. Das Erleben von Musik wirkt anregend und hat einen positiven Einfluss auf die Synapsenbildung im Gehirn. Energien werden freigesetzt, das Rhythmusgefühl entwickelt. Emotionen wie Freude aber auch Frust können durch Tanzen und Trommeln ausgelebt werden. Töne und Musik werden bewusst wahrgenommen.

Sozialkompetenz

Gemeinsames Singen fördert das Gruppengefühl. Gemeinsamkeiten verbinden. Weitere soziale Kompetenzen erfahren die Kinder durch einen respektvollen Umgang miteinander und durch uns als Pädagogen. Bei Gesprächen begeben wir uns auf Augenhöhe, der Tonfall ist ruhig und geduldig. Alle Gefühle der Kinder sind erlaubt und sollten entdeckt und wahrgenommen werden. Die Kinder brauchen für ihre Gefühlswelt Resonanz, um zu verstehen, was sie gerade antreibt. Wir können diese Resonanz geben, indem wir versuchen, die Gefühle des Kindes in Worte zu fassen.

Trockenwerden

Kinder werden in unterschiedlichem Alter trocken, denn wann Blase und Stuhlgang kontrolliert werden können, ist sehr individuell.

In der Regel kommt das Trockenwerden ganz von selbst, dass Kind zeigt, wann es so weit ist. Meist zeigen sich im Verlauf des dritten Lebensjahres die ersten Hinweise, zum Beispiel macht es mit Worten und Gesten auf eine volle Windel aufmerksam.

Wenn das Kind so weit ist und entsprechende Signale gibt, wird mit den Eltern die weitere Vorgehensweise besprochen. Um die Toilette kennenzulernen und Routine im Ablauf zu bekommen, bieten wir regelmäßig den Gang zur Toilette an und begleiten ihn unterstützend. Wichtig sind Hosen, die das Kind allein an- und ausziehen kann. Gerade am Anfang sind auf jeden Fall viele Wechselsachen nötig. Zum Beginn des Trockenwerdenprozesses werden häufig noch Windelhöschen genutzt.